MdLs Miskowitsch und Schmid wollen Außenbahnsteige an S-Bahnhöfen
Die Landtagsabgeordneten Josef Schmid und Benjamin Miskowitsch, beide
CSU, machen sich für Außenbahnsteige beim Umbau der S-Bahnhaltestellen
Puchheim und Eichenau stark. Mit diesem Votum stellen sich die Abgeordneten
gegen den Plan der Deutschen Bahn. Ihr Beschluss hat auch Auswirkungen auf
München.
Die Abgeordneten haben sich auf Grund zweier Petitionen im Bauausschuss des
Bayerischen Landtags mit dem Neubau der Bahnhöfe Puchheim und Eichenau
beschäftigt. Josef Schmid hat als Berichterstatter beider Petitionen einen
Ortstermin initiiert, der im September 2022 mit Vertretern der Deutschen Bahn,
den Petenten und Vertretern des Senioren-, sowie Behindertenbeirats Puchheim
stattfand. Als Abgeordneter des Stimmkreises nahm Benjamin Miskowitsch
ebenfalls teil.
Der 4-gleisige Ausbau der S4 zwischen Pasing und Eichenau im Zuge des
Deutschlandtakts zieht auch einen Umbau der Bahnhöfe mit sich. Die Deutsche
Bahn plant diese Strecke bislang mit innen liegenden Bahnsteigen. Die
Petitionen „Uneingeschränkt barrierefreier Ausbau der Bahnhöfe
Leienfelsstraße bis Eichenau mit S-Bahn-Außenbahnsteigen“ und
„Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Puchheim“ zeigen auf, dass bestehende
Pläne nicht uneingeschränkt barrierefrei sind.
Josef Schmid stimmt den Petenten zu und sagt: „Die Deutsche Bahn hat gute
Argumente für ihre Pläne, diese sind aber nicht praxistauglich. Es würde nur
dabei aber nur einen Aufzug je Bahnhof geben. Aufzüge sind störanfällig und
wartungsintensiv. Menschen, die auf den Aufzug angewiesen sind, wie
Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwägen oder mobilitätseingeschränkte
Personen, erleben den Supergau, wenn der einzig-vorhandene Aufzug außer
Betrieb ist.“
„Wir müssen zukunftsorientiert bauen“, ergänzt Benjamin Miskowitsch. „Mit
dem Blick nach vorne und auf den barrierefreien Ausbau des ÖPNV in Bayern,
ergeben nur außenliegende Bahnsteige Sinn.“ Miskowitsch erläutert weiter, dass
der Bahnhof Puchheim im Zentrum des Orts läge. Städtebauliche Argumente
sprechen seiner Meinung nach ebenfalls für außenliegende Bahnsteige. Fahren
die Züge außen am Bahnhof entlang, müssten hier hohe Lärmschutzwände
angebracht werden. Der Bahnhof wäre abgeschottet und das Herz der Stadt
getrennt. Wir wollen aber das Gegenteil für unsere Bürger.“
Vom 4-gleisigen Ausbau der Strecke sind auch die Bahnhöfe Leienfelsstraße
und Aubing in München betroffen, da die Deutsche Bahn eine einheitliche
Streckenführung an allen Bahnhöfen benötigt. Die Haltestellen werden also
ebenfalls profitieren, wenn die Bahn dem Vorschlag der Abgeordneten Schmid
und Miskowitsch folgt. „Beide S-Bahnhöfe sind nicht barrierefrei und kämpfen
seit Jahren für eine Verbesserung des Status Quo.“, weiß Josef Schmid. „Die
Bahnsteige hier ebenfalls nach außen zu verlagern, ist das einzig Richtige.
Gleichzeitig macht es den ÖPNV für alle Nutzer attraktiver.“
Vor allem der Senioren-, und Behindertenbeirat der Gemeinde Puchheim
konnte beim Ortstermin September viele wichtige Punkte greifbar machen, die
die Politiker letztlich überzeugt haben. „Josef Schmid und ich bedanken uns bei
den Vertretern der Beiräte und den Bürgerinitiativen für den offenen und
konstruktiven Dialog.“, sagt Benjamin Miskowitsch.
Noch im November werden die Petitionen abschließend im Landtag behandelt.
Die Abgeordneten werden ihre Empfehlung für außenliegende Bahnsteige
abgeben. Es stellt sich die Frage, ob die DB dem Wunsch der Politiker
nachkommen wird. „Es wäre schon bahnbrechend“, schmunzelt Miskowitsch,
„aber zukunftsorientiert und die einzige Lösung, die Barrierefreiheit garantiert.“
Für Rückfragen und Anregungen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.